Skip to content

Laab Gai - leichter, frischer Thai-Laotischer Hackfleischsalat

Irgendwann bin ich durch Zufall auf der Suche nach einem thailändischen Rezept auf die Videos von Dim und Cathy's Serie "Thai Food Tonight" gestoßen. Dim und ihre Tochter zeigen dort gut verständlich (vorausgesetzt man versteht die englische Sprache), wie man schnell und einfach leckere, authentische, thailändische Gerichte zaubern kann. Und Dim's Art ist einfach so charmant, daß man sich gleich alle Videos nacheinander ansehen muss. Hier sind sie zu finden: thaifoodtonight.com

Am besten hat mir das Laab-Rezept gefallen, da es sich lecker und leicht anhörte. Ich habe schon die unterschiedlichsten Schreibweisen für dieses Gericht gelesen (Larb, Larp, Laap...). Welche nun stimmt, weiß ich leider nicht, da ich weder Thai noch Laotisch lesen kann. Vielleicht kann es ja jemand aufklären? :-)

Laab ist ein lauwarmer Salat aus gehacktem Fleisch (eigentlich kann jede Fleischsorte verwendet werden, sogar Fisch) mit vielen frischen Kräutern. Serviert wird es in der Regel mit rohem Gemüse wie z.B. Kohlblätter und grüne Bohnen. Ich habe auch Kirschtomaten und Karottenstifte dazu gereicht - passt wunderbar. Ursprünglich kommt Laab aus Laos, ist aber nach Thailand übergeschwappt und auch dort vielerorts erhältlich - vor allem im Nordosten.

Serviert wird Laab in der Regel mit "Sticky Rice", einer kurzkörnigen Reisart, die einen sehr hohen Stärkeanteil hat. Er klebt beim Kochen komplett zusammen, deshalb auch "Glutinous Rice" genannt. Normalerweise muß man Klebreis relativ lange einweichen und dann wird er im Bambuskörbchen gedämpft, nicht gekocht. Aber ich habe bei about.com:thaifood ein Rezept gefunden, wie man Sticky Rice schnell und einfach mit nur kurzer Einweichzeit im Reiskocher herstellen kann - mit einem super Resultat (für einen Farang... die Thais sagen, es ist ein großer geschmacklicher Unterschied, den Reis in einem Metalltopf zu kochen). Also einfach Reis eine halbe Stunde in Wasser einweichen (siehe Rezept unten), bevor man mit der Zubereitung des Laab beginnt. Er braucht dann noch ca. 25 Minuten im Reiskocher - bis dahin ist auch der Hackfleischsalat fertig!



In unseren Breiten mutet es recht exotisch an, Kohl und Bohnen roh zu essen - vom Krautsalat abgesehen, aber sogar der zieht ja zuvor einige Zeit lang in Essig. Aber es passt super dazu und schmeckt zudem schön frisch und knackig!

Leider ist es in Deutschland scheinbar nicht sehr üblich, Hühnerhack zu verwenden. Wir haben beim Metzger gefragt und wurden aufgeklärt, daß die meisten nur einen Fleischwolf haben und man rotes Fleisch nicht mit Geflügel im selben Gerät verarbeiten darf. Deshalb ist es oft nicht erhältlich und wenn, nur fertig abgepackt. Aber meine Küchenmaschine hat glücklicherweise einen Fleischwolf-Aufsatz. Den habe ich noch nie verwendet - dann wird's doch mal Zeit! Sollte man solche Gerätschaften nicht besitzen und keine Lust haben, mit dem Messer zu hacken, kann man auch einfach eine andere Hackfleischart verwenden.

Laab für 3 Personen:
3 Hühnchenbrustfilets - durch den Fleischwolf gedreht (es geht auch Rinder- oder Schweinehack)
1 handvoll frische Thaibasilikumblätter, abgezupft
1 handvoll frische Korianderblätter, abgezupft
4 Frühlingszwiebeln, weißen und grünen Teil in Ringe geschnitten
Saft von 2 Limetten
4 TL oder mehr Fischsauce zum Abschmecken
etwas Öl

Das Originalrezept sieht 1 kleine handvoll Minzblätter und Laotische Petersilie ("Lao Parsley") vor - die hatte ich nicht. Ich habe stattdessen 1 handvoll klein geschnittenen chinesischen Sellerie mit untergemischt (Vorsicht, ist sehr intensiv im Geschmack!)
Zudem wird noch 1/4 rote Zwiebel verwendet, die habe ich auch raus gelassen.

Würzpulver:
Von beiden Pulvern stellt man mit diesen Mengen gleich einen kleinen Vorrat her, den man super auch in anderen Gerichten verwenden kann. Aber eine handvoll Reis oder Chilis zu rösten lohnt sich natürlich mehr, als nur ein paar Körner. Und auch der Mixer greift erst bei einer gewissen Menge. Zum Würzen benötigt man bei diesem Gericht letztendlich nur wenige Löffel:
1 handvoll getrocknete, rote Chilies
1 handvoll Reis


1 handvoll Reis in einem Wok oder einer Pfanne rösten, bis er braun wird. Ständiges Rühren ist nötig, daß er gleichmäßig Farbe bekommt und nicht anbrennt.



Wenn er schön braun ist, in einem Mixer zu einem grobkörnigen Pulver mahlen und in einem Schälchen zur Seite stellen.



Eine handvoll getrocknete Chilischoten ebenfalls im Wok anbräunen. Die werden teilweise richtig schwarz, aber das ist in Ordnung. Auch die Chilis im Mixer zu nicht allzu feinen Flocken mahlen.



Die Kräuter waschen und vom Stiel zupfen.

Fleisch durch den Fleischwolf drehen, mit dem Messer fein hacken oder gekauftes Hackfleisch verwenden.



In den heißen Wok 1 1/2 kleine Kaffeetasse voll Wasser geben und aufkochen lassen. Wenn es brodelt, das Hackfleisch dazu geben und gar kochen. Herd ausschalten.

3 TL (oder Menge nach Geschmack) geröstetes Reispulver und 1 TL (oder Menge nach Geschmack) Chiliflocken drüber streuen, mit Fischsauce und Limettensaft würzen und alles gut mit dem Fleisch vermengen. Ich habe etwas mehr Reis- und Chilipulver genommen, um den gewünschten Geschmack zu erzielen. Da kann jeder abschmecken, wie er möchte - der gewünschte Geschmack ist vom Rezept her schön intensiv frisch, sauer salzig. Bei der Schärfe sollte man einfach so dosieren, wie man es verträgt und gerne mag.

Die Frühlingszwiebeln und Zwiebeln dazumischen und am Ende die frischen Kräuter unterheben. Davor vielleicht ganz grob hacken.
Ich finde, Hühnerhackfleisch kann des Geschmacks wegen ruhig noch einen Spritzer Öl vertragen :-) Muß aber nicht.

Mit frischem, rohem Gemüse, z.B. Kohlblätter, grüne Bohnen, Karotten, Kirschtomaten, und Sticky Rice servieren.


Schnelle Klebreis-Variante aus dem Reiskocher:
2 Reiskocher-Becher (die mitgelieferten) Thai-Klebreis aus dem Asiamarkt
2 1/2 Reiskocher-Becher Wasser
1/2 TL Salz

2 Becher Reis in den Reiskocher geben. Mit 2 1/2 Bechern Wasser auffüllen. Mindestens 30 Minuten (maximal 4 Stunden) einweichen lassen.
Das Salz einrühren und den Reiskocher anschalten für ca. 20 Minuten (ich hab einfach den Quick-Cook-Modus verwendet).

Wenn man nicht alles als Beilage verbraucht, kann man ihn auch prima kalt als Snack essen!

Trackbacks

ooooooh'rangenblog on : Saisongemüse Herbst/Winter: Weisskohl

Show preview
Da ich gestern mal wieder das leckere Weisskohlcurry gekocht habe, dacht ich, ich sollte diesem Gemüse auch mal einen Eintrag widmen. Der Weisskohl hat jetzt nämlich Saison in dieser kalten Jahreszeit, die inzwischen angebrochen ist (*ausdemfensterguckund

Comments

Display comments as Linear | Threaded

NoDurians on :

Laotisch verwendet eine eigene Schrift. Die Sprache hat 33 Konsonanten und 28 Vokale. Deshalb ist eine genaue Umschrift in unsere Schriftzeichen nicht möglich, das heißt sämtliche Versionen von Laab, über Larb bis Larp sind richtig. ;-)

orange on :

Wieder was gelernt, vielen Dank! ;-)

Lale on :

vielen Dank für das tolle Rezept, es schmeckt fast genauso wie beim Laoten, und da man ja nicht ständig essen gehen kann bin ich soooo froh dieses Rezept gefunden zu haben. Hervorragend!

orange on :

Hallo Lale, freut mich, dass Dir mein Eintrag weiter geholfen hat! Ich bin auch ein großer Laab-Fan - inzwischen mag ich es am liebsten mit noch zusätzlich frisch geriebener Kokosnuss und frischen roten Chilis drin!

Michaael Bradley on :

Hallo,

zur Schreibweise des thailändischen Gerichtes "laab": die unterschiedlichen Schreibvarianten kommen dadurch zustande, dass man versucht, thailändische Schriftzeichen in verschiedenen Sprachen wiederzugeben. "l" ein langes "a" und ein Laut zwischen "b" und "p" ergeben "deutsch" geschrieben "laab" oder "laap", wird der Name allerdings - wie für die Umschrift des Thailändischen in lateinische Schriftzeichen üblich - nach der Phonetik des Englischen wiedergegeben, schreibt man "larp": die Phonetik allerdings bleibt dieselbe: zu deutsch halt "laap"! Viele Grüße MB

Add Comment

Enclosing asterisks marks text as bold (*word*), underscore are made via _word_.
Form options