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Das Experiment: Selbst gemachte gefüllte Tofutaschen - Inarizushi

Vor kurzem kam meine Lieferung von "Asian Brand" - einem Lieferservice für asiatische Lebensmittel. Ich habe einen weiteren Versuch gestartet, um an frische Curryblätter zu kommen. Seit ich wieder aus dem Sri Lanka-Urlaub zurück bin, habe ich so Lust auf singhalesische Gerichte, aber es sind keine Curryblätter weit und breit aufzutreiben - nirgends. Auch in meiner Lieferung waren Sie nicht enthalten... "Momentan nicht lieferbar". Schade.

Punkt zwei auf meiner Bestellung war "Aburaage" - frittierter Tofu. Auf dem Produktbild sah es aus, als wären das meine lang ersehnten "Tofu Puffs", die ich schon so lange suche (das ganze Drama gibt es hier nachzulesen). Gesehen - bestellt.

Es hat sich aber nach dem Öffnen und Auspacken der Kiste herausgestellt, dass Aburaage frittierte TofuTASCHEN sind. Man kennt sie aus dem Sushi-Restaurant. Sie sind mit einer süßlich-sauren Marinade getränkt und mit Sushireis gefüllt. Nun gut, das ist ja auch nicht schlecht. Nur wie bereitet man die gelben Scheibchen zu? Noch sehen sie nicht so genießbar aus.

Gott sei Dank gibt es das Internet und dort wurde mir dann auch geholfen. Auf dem Bento Lunch Blog gibt es nicht nur tolle Bento-Ideen, sondern auch eine punktgenaue Anleitung, wie man aus den trockenen Tofutaschen Inarizushi zaubert. Und auf "Just Hungry" gibt es ebenfalls viele hilfreiche Infos und Tipps.



So kommt man Schritt für Schritt zu einem außergewöhnlichen, schmackhaften Snack:


1. Reis aufsetzen
Am besten beginnt man mit dem Reis, der dauert ja eine Weile. Ich habe 2 Cups von meinen Sushi-Rundkornreis im Reiskocher gemacht. Das war minimal zu viel, aber das restliche Schälchen Reis kann man ja auch so essen.

Wenn man ein wenig recherchiert, fällt einem auf, dass jeder seinen Sushireis etwas anders macht - mehr oder weniger Wasser verwendet; länger, kürzer oder gar nicht vorquellen lässt etc. Ich musste mich für eines der Rezepte entscheiden und habe es so gemacht:

Zuerst muss der Reis ausgiebig mehrmals gewaschen werden, bis das Wasser nicht mehr trüb wird.

In den Reiskocher-Topf habe ich dann den gewaschenen Reis gegeben und bis zur Markierung für 2 Cups Wasser aufgefüllt. Dann habe ich den Reis ca. 15 Minuten vorzuquellen lassen und danach den Kochvorgang gestartet. Der "Quick Cook"-Modus entspricht bei mir 30 Minuten Kochzeit.

Ich weiß nicht, ob dies das perfekte Rezept ist, aber der Reis wurde auf jeden Fall nicht übel für meinen europäischen Gaumen!

Für alle, die keinen Reiskocher haben, gibt es hier eine detaillierte Anleitung, wie man den Sushireis im Topf kocht.




2. Tofutaschen entölen
Aburaage bestehen aus Tofuscheiben, die knusprig frittiert werden, bis sie trocken und schwammartig sind. Durch das Frittieren entsteht in der Mitte der Scheibe eine Luftblase und sie wird somit innen hohl. Wenn man die Scheibe nun in der Mitte auseinander schneidet, hat man zwei Taschen, die gefüllt werden können.

Durch das Frittieren bleiben im Tofu Ölrückstände und man sollte die Scheiben vor dem Marinieren zuerst mal von diesem alten Öl befreien. Dazu gibt man sie einfach für eine Minute in einen Topf mit kochendem Wasser und drückt danach vorsichtig mit der Hand die überschüssige Flüssigkeit heraus. Nun kann man sie in der Mitte quer halbieren und auf einer Schicht Küchenkrepp zwischenlagern.




3. Tofutaschen marinieren
Wenn man öfter japanisch kochen möchte, braucht man ein paar einfache Grundzutaten, die immer wieder in den Rezepten vorkommen. Dazu gehört auf jeden Fall eine gute Sojasauce und Mirin - ein süßer japanischer Reiswein.

Dies sind die auch Zutaten, die für diese Marinade benötigt werden. Man muss folgende Zutaten in einer Pfanne zum köcheln bringen, bis sich der Zucker auflöst:

250 ml Wasser
2 1/2 TL brauner Rohrzucker
2 TL Mirin
2 TL Sojasauce
optional: 1 Schuss Sake



Das ergibt eine leicht sirupartige Marinade, in die man die entölten Tofutaschen hinein legt. Sie sollten mindestens zur Hälfte in der Flüssigkeit liegen und bei niedriger Hitze eine Zeit lang ziehen. Die Taschen dabei immer wieder wenden. Mit der Zeit dickt die Marinade immer mehr ein. Wenn sie fast verdampft ist, können die Tofutaschen heraus genommen, ein wenig ausgedrückt und befüllt werden.




4. Reis würzen
Auch für den Reis müssen wir noch kurz eine Marinade köcheln. Dazu folgende Zutaten in eine kleine Pfanne geben und erhitzen, bis sich Zucker und Salz aufgelöst haben.

3 EL Reisessig
1 TL Zucker
1/2 TL Salz

Man kann den Zucker jedoch auch weglassen - die Tofutaschen haben ja schon eine recht süße Note.

Inzwischen sollte der Reis gar sein. Für das beste Ergebnis muss er so schnell wie möglich abgekühlt werden. Dafür verwendet man entweder große Teller, ein großes Tablett oder mit Frischhaltefolie umwickelte Bambusmatten und breitet den gekochten Reis auf so großer Fläche wie möglich aus.

Während man die Marinade nach und nach über den Reis darüber träufelt, wedelt man mit einem Fächer oder umfunktionierten Küchentuch die heiße Luft weg. Zwischendurch probieren, ob es noch mehr Würzessig sein darf. Deshalb schadet es nicht, lieber ein paar Löffel mehr Marinade zu kochen. Das ist besser, als später einen faden Reis zu haben.




5. Marinierte Tofutaschen mit dem gewürzten Reis befüllen
Wenn man möchte, kann man den Reis noch mit verschiedensten Zutaten mischen. Auf dem Bento Lunch Blog findet Ihr viele Anregungen dazu. Ich habe in die Hälfte der Reismenge Schnittlauchröllchen gemischt und fand es köstlich.

Man kann den Reis mit einem Löffel einfüllen (zuerst in kaltes Wasser eintauchen, sonst klebt der Reis am Löffel fest). Ich habe einfach kleine Bällchen geformt und sie mit der Hand gefüllt. Es passt viel mehr Reis hinein, als man zuerst annimmt und man muss ihn vor allem unten gut in die Ecken verteilen um die Tofutasche ganz auszufüllen.





Ich mag zu den Inarizushi sehr gerne etwas Sojasauce zum dippen und Furikake. Furikake ist eine Art japanische Gewürzmischung und in den verschiedensten Zusammenstellungen erhältlich.

Leider enthalten einige der angebotenen Mischungen den künstlichen Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass es auf dem Bento Lunch Blog (Deutsch) und auf Just Bento (Englisch) sogar Rezepte für selbst gemachtes Furikake gibt!



Man sieht schnell, wie kreativ man mit den Zutaten und Zusammenstellungen werden kann und kann sich ohne große Umstände seine Wunsch-Würzflocken kreieren. Einige der Mischungen sind sehr gut haltbar und man hat lange Zeit Freude damit, wenn man sie in einem Gewürzbehältnis luftdicht verschlossen lagert.

Furikake passt nämlich nicht nur zu Inarizushi, sondern man kann sie auch zum Aufpeppen von gegartem Gemüse, Reis, gekochten Eiern oder exotischen Salaten verwenden. Und wenn das Döschen erstmal in Eurer Küche steht fallen Euch sicher noch viele weitere leckere Beispiele ein.

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