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Batik-Tick | Teil 1: Die Abbinde-Technik

Wo man bei uns gebatikte Kleidung in wilden Regenbogenfarben eher aus der Hippiezeit kennt, ist diese Art, Muster in den Stoff zu färben in vielen Kulturen tief verwurzelt.

Genau genommen umfasst der Begriff "Batik" nur die Wachsbatik. Diese ist zum Beispiel auf traditionellen indonesischen Stoffen oder auch indischen Saristoffen zu bestaunen. Bei uns denkt man dabei eher an das Färben vom abgebundenen Stoffen.

Mit der Abbinde-Technik möchte ich mich auch als erstes beschäftigen - sie ist nicht schwer und man braucht nur wenige Hilfsmittel. Für den Einstieg habe ich einfach wild darauf los geschnürt und geschaut, welche Muster und Farbverläufe heraus kommen.

1. Abbinde-Technik:


Beim Farbenkauf hat man die Qual der Wahl. Wichtig ist, darauf zu achten, welche Temperaturen das Stoffstück vertragen kann. Danach kann man ausswählen, ob man eine Kaltbatik- (Färbung bei 30°C) oder eine Heißbatikfarbe (50° C - 95°C) besorgt.

Zudem ist natürlich interessant, ob der Stoff überhaupt aus färbbaren Fasern besteht und die Farbe für den Stoff geeignet ist. Dazu die Farbpackung genau durchlesen. Baumwolle und Leinen eignen sich auf jeden Fall besonders gut.

Und man kann nur eine bestimmte Menge Stoff mit einer Packung Färbepulver färben. Wenn es mehr wird, als auf der Packung angegeben, sollte man ggf. mehr Farbe kaufen, oder das Endergebnis wird etwas blasser.



Bevor es in das Farbbad geht, sollte der Stoff oder das Kleidungsstück gut durchgewaschen werden, um Rückstände von Imprägniermitteln zu entfernen. Sonst könnte es sein, dass die Farbe nicht gleichmäßig aufgenommen wird.

Nun wird der Stoff mit Schnüren (z.B. Paketband) oder Haushaltsgummis abgebunden oder verknotet. Mit dem Einschnüren bestimmt man die Bereiche, die von der Farbe ausgespart werden und kreiert somit das spätere Muster. Je mehr kleinere Abbindungen gemacht werden, desto filigraner wird das Muster. Wenn man Knoten oder größere Abbindungen macht, hat man demnach größere ungefärbte Flächen.



Während man sich verkünstelt, kann man schon einmal das Farbbad aufsetzen. Ich benutze dafür immer einen großen Topf. Beim Erhitzen wieder auf die auf der Farbpackung angegebene Färbetemperatur und die Temperatur- beständigkeit der Textilie achten.


Dann kann es losgehen mit dem ersten Farbbad. Auf der Packung der Farbe steht, wie lange man den Stoff einweichen muss - meist zwischen 30 Minuten und 1 Stunde.



Nach der angegebenen Zeit den Stoff heraus nehmen und vorsichtig ausdrücken. Dann die Knoten, Gummis und Schnüre lösen und auswaschen, bis das Wasser klar bleibt.



Man beginnt in der Regel immer mit den hellen Farben und arbeitet sich von Färbegang zu Färbegang zu den dunklen Farben vor. So kann man zum Beispiel auch Farben mischen.

Wenn man eine zuvor gefärbte Farbe behalten will, muss man sie wieder gut einschnüren, um sie von der nächsten Färbung zu schützen. Dann kann es weiter gehen.



Und so sieht das Ganze dann nach dem zweiten Farbbad aus:



Jetzt wird es spannend... Knoten lösen, auswaschen und das Muster bewundern.



Im nassen Zustand sehen die Farben dunkler aus, als im trockenen. Um das Endergebnis zu sehen braucht man noch ein wenig Geduld und eine Wäscheleine.



Irgendwie haben mich Farbkombination und Muster spontan an ein chinesisches Tee-Ei erinnert. Zum Vergleich...



Man kann das mit dem Abbinden auch strategischer angehen. Dabei kann man sich z.B. bei der japanischen Textilfärbekunst etwas abschauen, dem "Shibori". Das werde ich als nächstes ausprobieren...

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